Allgemeines über Sardinien.
Sardinien ist, mit einer Größe von 24.090 Quadratkilometern die zweitgrößte Insel des Mittelmeers. Die auf Sardinien wohnenden anderthalb Millionen Menschen, werden von etwa der doppelten Menge an Schafen übertroffen.
Raue und zerklüfteten Bergwelten, türkis glitzerndes Meer, karibisch anmutende Buchten mit weißen Sandstränden – das alles ist Sardinien. Trotz der vielen fremden Einflüsse hat es sich über Jahrhunderte seinen eigenen Charakter und seinen unverwechselbaren Charme bewahrt. Es braucht nicht lange und es wird einem klar – Sardinien ist anders, ganz anders!
Während die Hauptstadt Cagliari, sowie die zweitgrößte Stadt Olbia an der Küste liegen, findet man im Landesinneren eher kleine verträumte Städtchen und Dörfer. Hier entdeckt man das wahre Sardinien. Mancherorts meint man eine Zeitreise in längst vergangene Jahrzehnte zu machen. Da Sardinien sehr bergig ist, wirken viele der kleinen, in steile Berghänge gebauten Bergdörfer, die man besonders in der Ogliastra, der mittleren Ostküste findet, fast unwirklich.
Schmale Gassen und immer wieder alte, leerstehende Häuser bestimmen das Stadt-, oder eher Dorfbild dieser Ortschaften. Die älteren Männer, meist mit dem “Beretto”, der typisch sardischen Cordkappe, stehen an der Piazza in Gruppen zusammen und erzählen sich die neuesten Dorfgeschichten. Auch dieses Bild ist, trotz seiner Klischeehaftigkeit, aus keiner Ortschaft, ob Küste oder Inland, wegzudenken.
Zwischen 13.00 und 17.00 herrscht “Mittagspause”. In dieser Zeit steht selbst in den größeren Städten das Leben still. Sollten Sie also vorhaben in dieser Zeit einzukaufen oder essen zu gehen – vergessen Sie es! Die Straßen sind wie ausgestorben. Man hört lediglich Tellergeklapper oder laute Gespräche, aus den Häusern. A propos laut – in dieser Hinsicht unterscheidet sich der Sarde nicht von den “Continentali”, wie er die Italiener vom Festland nennt. Normale Gespräche finden in einer Lautstärke und Hektik statt, die einer Massenpanik im Einkaufszentrum bei uns gleicht.
Die Sarden sind ein sehr stolzes und gastfreundschaftliches Volk. Wird man z.B. zum Essen eingeladen, wäre es eine Schande für den Gastgeber, es abzulehnen. Abgesehen davon, dass man wirklich etwas verpasst. Denn auch hier unterscheidet man sich nicht vom Rest Italiens. Essen gleicht einer Zeremonie. Hierbei steht der Genuss im Vordergrund und geniessen heißt – Zeit mitbringen. Wer glaubt, dass nach der Pasta Schluss ist, hat sich gehörig geschnitten! Ein normales Essen beinhaltet mindestens drei Gänge und kann gut und gerne 2 Stunden dauern. Daher wird man im Restaurant auch ungläubig angeschaut, wenn man, brav, wie es sich für einen Deutschen gehört, nur ein Gericht bestellt.